Glossy Gedanken: Thank you, next ... Rendezvous mit (echtem) Happy End?
Wir leben in interessanten Zeiten: Die Dating-Rate war noch nie so hoch wie aktuell. Sicher spielen dabei die Digitalisierung und unzählige Dating-Apps eine tragende Rolle. Man möchte meinen, wenn man plötzlich Tausende von Kontaktmöglichkeiten im engsten Umkreis hat, dass die Chance den oder die Richtige(n) zu treffen, ins Unermessliche steigt. Das Paradoxe daran: Genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Heute daten wir meist wie in Ariana Grandes Song: „Thank you, next, next ...” – ohne Tiefgang und Geduld.
Und doch sind laut Verhaltensforschern unsere Liebesabsichten nach wie vor sehr konventionell: Die meisten wollen sich wirklich verlieben. Dabei sind Männer- und Frauenrollen – wenn wir von einem Hetero-Paar ausgehen – auch heute noch klassisch: Er will erobern und beeindrucken, sie möchte ausgeführt und erobert werden. Ausnahmen bestätigen natürlich diese traditionelle Regel aber in meinem Single-Ladies-Kreis (selbst bei knallharten Feministinnen) ist es definitiv der Fall. Und auch wenn viele Rendezvous wundervoll romantisch beginnen, enden sie meist ähnlich, mit der Frage: „Zu mir oder zu dir?” und einer tiefen Enttäuschung seitens der Frau, wenn der Typ am nächsten Tag plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist. Gut, wenn man dann locker mit „Thank you, next ...” reagiert. Kleiner Insider: Ich kenne keine, die so easy drauf ist.
In letzter Zeit denke ich immer häufiger über die Tatsache nach, dass wir vielleicht zu schnell zu viel wollen. Und wir uns doch eigentlich bei der Wahl eines potentiellen Partners fürs Leben viel mehr Zeit lassen sollten. Denn auch, wenn in unserem modernen Gesellschaftskonstrukt Schnelllebigkeit unsere Existenz bestimmt – erscheint mir ein Gedanke nachhaltig: Je mehr Mühe jemand in eine Sache, Eroberung, Ziel steckt, desto schätzender geht er mit dem Ergebnis um. Lies das nochmal.
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