Das Problem: Greenwashing
„Natur“, „Öko“ und „Bio“ liegen im Trend. Das machen sich viele Unternehmen natürlich zu nutze und mischen Produkten Bio-Ingredienzien bei, um sie so als Bio-Essential verkaufen zu können. Obwohl es gar nicht bio ist. Das Problem: „Biokosmetik“ und „Naturkosmetik“ sind im Beauty-Bereich nicht geschützt und können daher frei verwendet werden. Daher steht auf einer Creme mit einer winzigen Menge Bio-Stoffe drin auch „Bio-Creme“, sie ist dann einem Greenwashing unterzogen …Nächstes Problem: Tierversuche
2003 wurden in Deutschland Tierversuche für Kosmetik verboten, 2009 in der gesamten EU, allerdings nur innerhalb des Staatenverbundes, nicht außerhalb. Hier dürfen Tiere nicht zum Testen von Rohstoffen genutzt werden. Im Bereich Kosmetik haben der Deutsche Tierschutzbund, der Naturschutzbund BUND und die Tierrechtsorganisation Peta Listen mit positiven Beispielen in der Beauty-Industrie veröffentlicht. Tierversuchsfrei ist aber nicht gleich vegan. So können Produkte, die oder deren Inhaltsstoffe nicht an Tieren getestet wurden, dennoch Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthalten, wie etwa Bienenwachs. Andersherum können vegane Produkte auf tierische Stoffe verzichten, können aber an Tieren getestet worden sein.Die Lösung: Siegel
Eine guter Richtwert können da Siegel sein, wobei Siegel nicht gleich Siegel ist. Ein Kreis mit Sternchen drin zeugt noch lange nicht von Qualität und Nachhaltigkeit. Schau daher nach folgenden Siegeln, die Naturkosmetik aus kontrolliert biologischem Anbau bescheinigen:Siegel zu Tierversuchsfreiheit
Veganblume
Dieses Siegel zeigt zugleich vegane und tierversuchsfreie Kosmetik an. Dabei müssen Inhaltsstoffe, Produktionsprozesse und das letztendliche Produkt komplett ohne tierische Produkte und Versuche auskommen.Hase mit schützender Hand
Dieses Label besiegelt, dass keine Versuche an wirbellosen wie Wirbeltieren durchgeführt, keine Rohstoffe von toten Tieren zu Produkten hinzugefügt wurden. Außerdem dürfen die Hersteller keiner Firma angehören, die Tierversuche durchführt oder in Auftrag gibt. Ex- und Importe in bzw. von Ländern mit Tiertests sind ebenso tabu.
Springendes Kaninchen
Mit diesem Siegel kann man sicher sein, dass der Hersteller von Kosmetikprodukten und auch seine Zulieferer keine Tierversuche durchführt, in Auftrag gibt oder sich daran beteiligt.
Siegel zu Bio- und Naturkosmetik
EcoControl
Die Organisation inspiziert und zertifiziert Bio- und Naturkosmetikprodukte auf deren pflanzliche und natürliche Inhaltsstoffe.
Ecocert
Dieses Label zertifiziert Natur- und Biokosmetik, die auf Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs bzw. erneuerbare Ressourcen und Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau setzt. Außerdem wichtig ist, dass umweltschonende Herstellungs- und Verpackungsverfahren angewendet werden und der Anteil mineralisch-synthetischer Inhaltsstoffe bei maximal fünf Prozent liegt.
Demeter
Schon in den 1990er-Jahren setzte die Markengemeinschaft erste Richtlinien für biodynamische* Naturkosmetik fest. Das orangefarbene Zeichen besiegelt heute den Verzicht auf Mineralöle, Benzol oder Hexan, Butylen- oder Propylenglycol, aus Tieren gewonnene Rohstoffe wie Milch und Honig, Einsatz von Gentechnik und Nanopartikeln, radioaktiver Bestrahlung oder Begasung.
BDIH
Es zeichnet die Verwendung von pflanzlichen Rohstoffen aus zertifiziert ökologischem Ausgangsmaterial, von von Tieren produzierten Stoffen wie Milch und Honig, von bestimmten mineralischen Rohstoffen, von Konservierungs- sowie Riechstoffen und den Einsatz von Herstellungsprozessen aus.
NaTru
Dieses Siegel schaut auf die Inhaltsstoffe, legt Grenzwerte fest und will so maximale Natürlichkeit und einen minimalen Anteil lediglich naturnaher Inhaltsstoffe sicherstellen. In einem Zwei-Phasen-Prozess werden außerdem Rezepturen und Inhaltsstoffe, aber auch die Produktionen kontrolliert.
Weitere Lösungen: Projekte, Handel, Verpackung
Mit Siegeln allein ist es natürlich nicht getan und sind Kosmetika nicht automatisch nachhaltig. Das ganze Drumherum ist ebenso entscheidend:- Faire Arbeitsbedingungen für Rohstofflieferanten: Können die Bauern, die Karitébäume pflanzen, um Sheabutter für unsere Cremes zu gewinnen, entsprechend sicher arbeiten und auf Pausenzeiten vertrauen?
- Soziale Projekte der Kosmetikfirmen: Einige unterstützen Frauen in Ländern mit schwierigen Verhältnissen, andere spenden Erlöse für soziale Projekte.
- Fairer Handel: Hier übernehmen Firmen zunehmend Verantwortung, indem sie Bauern fair bezahlen und mit ihnen längerfristige Verträge abschließen.
- Umweltfreundliche Verpackung: Manche Firmen verzichten bereits zum Wohle der Natur ganz auf Umverpackung oder setzen auf Refill-Möglichkeiten.
- Klimafreundliche Produkten: Trotz des FCKW-Verbots gibt es noch immer Treibmittel (etwa in Aerosolsprays), die mehr schädliche Emissionen ausstoßen als Pumpsprays.
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