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Haare

#beautyABC: Die Wahrheit über Silikone in der Kosmetik

#beautyABC: Die Wahrheit über Silikone in der Kosmetik
Emily Cotton
Writer and expert7 Jahre vor
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Silikone in der Kosmetik spalten die Meinungen von Beauty-Liebhabern. Aber wie kommt das und was bewirken Silikone eigentlich wirklich? Wir haben den Allrounder der synthetischen Stoffe mal unter die Lupe genommen.

Mehr Schein als Sein?

Wusstest du, dass Silikon ein wichtiger Bestandteil unterschiedlichster Produkte ist? Von Silikonkautschuk für Backformen, bis hin zu Silikonfett als Schmiermittel. In der Kosmetik werden vor allem Silikonflüssigkeiten in dekorativen sowie Haarprodukten, Hautschutz-Salben, Implantaten und Duftstoffen angewendet. Silikon ist ein Alleskönner, der sich aus Silizium und Sauerstoff zusammensetzt. Kommen weitere chemische Elemente hinzu, entstehen Silikonverbindungen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. Da diese Verbindungen rein künstlich erzeugt sind, findet man sie in Naturkosmetik nicht vor.

Silikone in Haarprodukten

Bei Haarprodukten aus der Drogerie sind Silikone kaum mehr wegzudenken, denn sie bringen viele praktische Eigenschaften mit. Sie legen sich um das Haar und glätten so die Oberfläche. Krause Mähnen wirken wieder weicher und lassen sich im nassen Zustand besser kämmen. Selbst geschädigtes Haar bekommt durch Silikone einen gesunden Glanz und dank antistatischer Eigenschaften „fliegt" es nicht mehr. Auch Spliss wird versiegelt und die Haarspitzen wirken wieder gesund.

Klingt eigentlich gut oder? Woher kommt dann die oft negativ behaftete Meinung? Silikone haben keinerlei pflegende Wirkung. Zusätzlich wurden in der Vergangenheit nicht wasserlösliche Silikone verwendet, die sich immer in Schichten angelagert und somit Poren verstopft haben. Ergo: Zu viel Silikon kann das Haar schlaff und strähnig wirken lassen und somit das Styling und das Färben erheblich erschweren. Mittlerweile haben Kosmetikhersteller reagiert und verwenden nur noch wasserlösliche Silikone.

Silikone in Kosmetikprodukten

Ähnlich wie beim Haar bildet Silikon auch auf der Haut einen Schutzmantel gegen Feuchtigkeit. Durch hohe Dosen von Silikon werden kleine Falten und Poren aufgefüllt und hinterlassen das kurzfristige Gefühl seidig zarter Haut, vor allem in Anti-Falten-Cremes wird von der kurzfristigen Wirkung Gebrauch gemacht. Dieser Effekt ist jedoch nur oberflächlich, denn anders als etwa natürliche Fette und Öle fördern Silikone nicht die Selbstregeneration der Haut. Der Effekt ist also nur solange da, wie sich das Silikon auf der Haut befindet. Bei strapazierter Haut beispielsweise wird nur das Symptom aber nicht die Ursache bekämpft und die Hautzustand kann sich im schlechtesten Fall sogar verschlimmern. Auch die Wasserabgabe der Haut ist deutlich gehemmt und Schweiß kann unterhalb der Silikonschicht die Haut aufquellen lassen. Aber: Anders als z. B. bei Vaseline ist Silikon hitzedurchlässig und verhindert einen Wärmestau der Haut.

Silikone findet man auch in Lippenstiften und Lidschatten. Dort sorgt es für eine geschmeidige Konsistenz und super langen Halt. Nach und nach verdunstet es allerdings und hinterlässt oftmals einen pludrigen Film.

Fazit: Silikone gut oder schlecht?

Silikone haben viele Anwendungsmöglichkeiten, die nicht grundsächlich schlecht sind. Aber ihr Effekt ist nur kurzfristig und sie haben keinerlei pflegende Eigenschaften. Silikone kommen in der Natur nicht vor und werden auch nur schwer abgebaut, sind dabei aber ungiftig. Wenn du wissen willst, ob ein Produkt Silikone enthält, schau bei der Inhaltsliste nach Substanzen, die auf '-icone' oder '- iloxane' enden. Je weiter oben die Substanzen in der Liste stehen, desto mehr ist von ihnen enthalten. Wer schon mit problematischer Haut zu kämpfen hat, sollte ganz auf Silikone und ihre rein oberflächliche Wirkung verzichten und auf Naturkosmetik zurückgreifen.

Du hast Fragen zu bestimmten Inhaltsstoffen oder schwörst selbst auf eine Ingredienz? Erzähl uns von deinen Erfahrungen mit Silikonen oder anderen Inhaltsstoffen in den Kommentaren oder schreib uns eine E-Mail mit deiner Frage an glossymagazin@glossybox.de.

Emily Cotton
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