Die Boten des Körpers
Wofür sind Hormone überhaupt gut? Eine wichtige Frage, die du dir in diesem Zusammenhang sicher stellst. Klar, schon mal gehört und auch (vor Jahren) im Biologie Unterricht besprochen, aber wie war das noch mal mit den Östrogenen und Co? In erster Linie sind Hormone Botschafter, die wichtige Informationen übermitteln, und an unterschiedlichen Stellen im Körper produziert werden. Blicken wir aber auf die weiblichen Geschlechtshormone: Östrogene. Sie werden vorwiegend im Eierstock gebildet und steuern deinen Menstruationszyklus. Außerdem sorgen sie dafür, dass der Follikel (unbefruchtetes Ei mit umgebendem Gewebe) im Eierstock heranreift. Ist doch eigentlich ganz easy, oder? Kurze, knappe Auffrischung – jetzt geht's ans Eingemachte!
Das stellt die Pille in deinem Körper an
In erster Linie ist die Antibabypille einfach anzuwenden und schützt vor einer ungewollten Schwangerschaft. Der offizielle Pearl Index liegt bei 0,1 bis 0,9 (die Sicherheit eines Verhütungsmittels wird mit Hilfe des Index angegeben). Das bedeutet, dass im Jahr von 1000 Frauen trotz der Einnahme des oralen Kontrazeptivums eine bis neun Frauen schwanger werden. Durch den einfachen Aufwand sowie der Zuverlässigkeit ist es also kein Wunder, dass so viele Frauen zur Pille greifen. Aber was genau passiert mit deinem Körper? Hormonpräparate wirken sich auf den natürlichen Hormonhaushalt der Frau aus. Nachdem die Pille abgesetzt wurde, kann es bis zu einem halben Jahr dauern, bis sich der natürliche Zyklus wieder einstellt und sich der Körper vollständig „erholt" hat. Oft ist es so, dass weitere Nebenwirkungen in der Verpackungsbeilage gern überlesen werden. Trotzdem ist die Liste (erschreckend) lang:
- Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Thrombosen
- Embolie
- erhöhtes Risiko für Brustkrebs sowie Gebärmutterhalskrebs
- Zwischenblutungen bis zu Zyklusstörungen
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Nervosität
- Energielosigkeit
- Libidoverlust
Des Weiteren berichten viele Frauen von starken Stimmungsschwankungen, Depressionen, Gewichtszunahme, starken Blutungen und Schmerzen während der Periode. Depressionen konnten in einer dänischen Studie belegt werden, hier liegt es vor allem an der Wissenschaft, weiter zu forschen.
Sicher ist: Ich möchte dir nichts vorschreiben. Wenn die Pille für dich funktioniert, bleib dabei. Die Marken sind unterschiedlich dosiert, enthalten verschiedene Wirkstoffe und sind daher nicht gleich risikobehaftet. Falls du das Gefühl hast, du nimmst nicht das richtige Präparat, wende dich an deinen Frauenarzt. Falls du aber schon länger mit dem Gedanken spielst, die Pille abzusetzen ... Verhüten geht auch ohne die Einnahme von Hormonen. Alternativen? Einfach herunterscrollen. :)
Hormonfreie Alternativen
DiaphragmaDas Diaphragma ist eine mechanische Verhütungsmethode, wie z. B. das Kondom. Es verschließt den Zugang zum Muttermund und verhindert dadurch, dass die Spermien bis in die Gebärmutter strömen können. Zudem kann ein Gel aus Zellulose, Milch- oder Zitronensäure benutzt werden, um den pH-Wert der Vagina herabzusetzen. Dadurch werden Spermien verlangsamt. Kostenpunkt rund 50 Euro plus 10 Euro für das Gel. Das Diaphragma kann bis zu zwei Jahren benutzt werden.
KupferketteDie Kupferkette, besteht aus einem chirurgischen Faden, auf den Kupferhülsen gewickelt sind. Sie wird direkt vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt. Wirkungsweise? Der Schleim im Muttermund und in der Gebärmutter wird durch das Kupfer verändert, wodurch den Spermien der Weg erschwert wird. Einen entscheidenden Vorteil hat die Kette: Da sie beweglich und rahmenlos ist, passt sie sich der Gebärmutter an. Die Kupferkette kostet einmalig zwischen 250 und 450 Euro und kann fünf Jahre lang getragen werden.
KondomLast but not least: Der Klassiker unter den hormonfreien Verhütungsmitteln. Wie das Kondom funktioniert, sollte eigentlich jedem klar sein. :) Nichts – außer kein Sex – schützt besser vor Geschlechtskrankheiten. Ansonsten sind sie leicht in der Handhabung und günstig. In der Regel gibt es Kondome zwischen 20 Cent und 1,20 Euro zu kaufen. Bei allergischen Reaktionen kann auf latexfreie Modelle zurückgegriffen werden.
Was nun: Pille ja oder lieber lassen?
Ich persönlich habe die Pille vor über fünf Jahren abgesetzt, nachdem ich sie über zehn Jahre eingenommen habe. Bereut habe ich es bisher keinen einzigen Tag und bestärke Mädels in meinem Umfeld, es mir gleich zu tun. Klar, der Schritt war nicht einfach und die Suche nach einem passenden hormonfreien Ersatz für die Verhütung hat mich einige Zeit gekostet – mal abgesehen von meinen schlimmen Hautproblemen, die durch das Absetzen folgten (meine Erfahrungen zu diesem Thema kannst du hier nachlesen). Einige Mädels leiden nach der Absetzung unter Haarausfall und Gewichtsschwankungen, aber im Vergleich zu den Nebenwirkungen der Pille, sind diese Peanuts. Für mich war es nur ein Zeichen dafür, wie durcheinander mein Körper durch die alltägliche Portion Hormone ist. Die Haut- bzw. Haarprobleme bekommst du nämlich auch wieder in den Griff. Versprochen! Wenn du mit dem Gedanken spielst, die Pille abzusetzen, lass dich von deiner Frauenärztin, einem Frauengesundheitszentrum beraten oder höre einfach auf deine innere Stimme. Denn Ärzte, traurig aber wahr, handeln oft aus eigenen, persönlichen Interessen. Und neben dem Medikament Grippostad sowie der Chemotherapie ist die Antibabypille Haupteinnahmequelle für Ärzte und die Pharmaindustrie. #itsallaboutthemoney
Du interessierst dich vor allem für Erfahrungsberichte rund um das Thema Beauty? Dann schau in unsere Rubrik #wetalkbeauty rein, dort warten weitere spannende Beiträge auf dich!